Sexuell übertragbare Infektionen

Erkennen. Behandeln. Sich schützen.

Quellenangabe: © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln

Sex und Gesundheit

Sex gehört für viele Menschen zu den schönen und aufregenden Dingen im Leben. Aber manchmal können beim Sex auch Krankheiten übertragen werden.
Diese Krankheiten nennt man STI; das ist die englische Abkürzung für sexuell übertragbare Infektionen (“Sexually Transmitted Infections”). Früher wurden sie auch ungenau als “Geschlechtskrankheiten” bezeichnet.

Hast du dich mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) angesteckt, ist das kein Grund, dich zu schämen. Wichtig ist, dass du zu einer Ärztin oder zu einem Arzt gehst. Denn STI können Deiner Gesundheit auf Dauer schwer schaden, wenn sie nicht behandelt werden. Außerdem erhöhen sie das Risiko für eine Ansteckung mit HIV.

Wenn die Ärztin oder der Arzt bei dir eine STI feststellt, solltest du mit deiner Partnerin oder deinem Partner sprechen. Denn auch sie oder er sollte sich untersuchen lassen.

STI – FAQ

Mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) kann man sich vor allem beim Sex anstecken. Sie sind Infektionskrankheiten wie andere auch. Und so wie jeder Mensch eine Grippe oder einen Schnupfen bekommen kann, kann sich auch jeder Mensch mit Bakterien, Viren oder Parasiten anstecken, die eine STI hervorrufen. Beim Sex werden diese Erreger mitunter sehr leicht übertragen.
Eine sexuell übertragbare Infektion (STI) ist kein Grund sich zu schämen. Wichtig ist, dass man sich behandeln lässt. Denn rechtzeitig behandelt, können die meisten STI komplett geheilt werden, ohne deiner Gesundheit zu schaden.
Viele Menschen denken: "Das betrifft mich nicht!". Aber das stimmt leider nicht, denn viele Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) an. Das liegt daran, dass STI beim Sex mitunter sehr leicht übertragen werden können. Weltweit stecken sich jeden Tag ungefähr eine Million Menschen mit einer STI an - ganz egal, ob sie in Deutschland oder im Rest der Welt leben, ob sie alt oder jung, Mann oder Frau, homo-, oder heterosexuell sind.
Es gibt viele verschiedene Krankheitsanzeichen, die auf eine sexuell übertragbare Infektion (STI) hindeuten. Wenn Du eines oder mehrere der folgenden Krankheitszeichen feststellt, solltest du dich untersuchen lassen:
  • Ungewöhnlicher Ausfluss aus Scheide, Penis oder Po sowie Zwischenblutungen
  • Juckreiz, Ausschlag und Hautrötungen – insbesondere im Intimbereich
  • Harndrang, Schmerzen und Brennen beim pinkeln
  • Hautveränderungen und nässende Hautstellen, insbesondere Bläschen, Warzen oder Geschwüre
  • Schmerzen beim Sex und Schwellungen im Intimbereich
  • Fieber und Grippeähnliche Anzeichen
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall
Leider sind die Anzeichen für eine sexuell übertragbare Infektion (STI) nicht immer eindeutig. Manchmal hat man sogar überhaupt keine Anzeichen. Und bei einigen STI verschwinden die Beschwerden mit der Zeit wieder – die Erreger können dann aber immer noch in deinem Körper sein und deiner Gesundheit schaden. Daher kann dir nur eine Ärztin oder ein Arzt sicher sagen, ob du eine STI hast oder nicht.
So kannst du das Risiko einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI) stark senken:
  • Benutze Kondome beim Vaginalsex (Penis in der Scheide) und beim Analsex (Penis im Po) – auch wenn der Penis nur kurz in Scheide oder Po eindringt.
  • Benutze Kondome, wenn du Sexspielzeug mit anderen teilst. Verwende vor jeder Weitergabe ein neues Kondom
  • Berühre keine Hautveränderungen und nässenden Hautstellen; dies gilt besonders für Herpes-Bläschen, Feigwarzen und Syphilis-Geschwüre.
  • Gegen HPV, gegen Hepatitis A und gegen Hepatitis B kannst du dich auch impfen lassen. Frage bei deiner Ärztin oder deinem Arzt danach.
Auf diese Weise kannst du dein Risiko für eine Ansteckung stark verringern. Doch selbst dann gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Achte deshalb auf deinen Körper und schiebe bei Anzeichen den Arztbesuch nicht lange vor dir her.
Mit manchen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) kann man sich leider beim Oralsex (Sex mit dem Mund) anstecken. Dieses Risiko ist jedoch sehr gering. Und du kannst es mit den für dich richtigen Impfungen noch weiter senken. Falls sich Hautveränderungen, insbesondere Herpes-Bläschen, Feigwarzen und Syphilis-Geschwüre, an Penis, Scheide Po oder Mund befinden, solltest du vorerst besser auf Oralsex verzichten. Außerdem kannst du auch beim Oralsex Kondome oder Dental Dams (Lecktücher) verwenden.
Sexuell übertragbare Infektionen (STI) lassen sich gut behandeln und können oft auch komplett geheilt werden. Wenn bei dir also eine STI festgestellt wird, ist das kein Grund zur Panik! Am besten ist es, wenn du den Arztbesuch nicht lange vor die herschiebst und dich auch nicht mit Tipps von Freunden oder aus dem Internet selbst zu behandeln versuchst. Außerdem solltest du Medikamente, die dir eine Ärztin oder ein Arzt verordnet, so lang einnehmen wie es dir gesagt wird – selbst wenn deine Beschwerden schon vorher verschwunden sind.
Wenn bei dir eine sexuell übertragbare Infektion (STI) festgestellt wird, solltest du allen Personen Bescheid sagen, mit denen du in letzter Zeit Sex hattest. Denn auch sie sollten sich untersuchen und behandeln lassen. Außerdem kannst du so verhindern, dass ihr euch immer wieder gegenseitig ansteckt.
Da sexuell übertragbare Infektionen (STI) beim Sex mitunter sehr leicht weitergegeben werden, solltest du so lange auf Sex verzichten, bis du wieder ganz gesund bist. Frage am besten bei deiner Ärztin oder deinem Arzt nach.
Ohne Behandlung können sexuell übertragbare Infektionen (STI) schwere Folgen haben. Sie können nicht nur Schmerzen beim Sex verursachen, sondern zum Beispiel auch zu Unfruchtbarkeit führen, sodass man keine Kinder mehr auf natürlichem Wege bekommen kann. Außerdem steigt mit einer STI das Risiko, sich bei ungeschütztem Sex mit HIV anzustecken.
Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann sicher feststellen, ob du dich mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) angesteckt hast oder nicht. Fachärztinnen und Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten kennen sich gut mit der Behandlung von STI aus. Mädchen und Frauen können auch zu ihrer Frauenärztin oder zum Frauenarzt gehen, Jungen und Männer zur Urologin oder zum Urologen. Und auch deine Hausärztin oder dein Hausarzt wird dir weiterhelfen können.
Wenn du Fragen hast oder unsicher bist, kannst du dich persönlich – und wenn du möchtest anonym – an die Telefon- und Onlineberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) oder an die Beratung der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) wenden.
Je nachdem, wie deine Beschwerden aussehen und welche sexuell übertragbaren Infektion (STI) vermutet wird, kann ein Test unterschiedlich durchgeführt werden: Oft reicht es schon, wenn die Ärztin oder der Arzt verdächtige Hautstellen genau anschaut. Es kann aber auch sein, dass dein Blut, dein Urin oder andere Körperflüssigkeiten untersucht werden. Und manchmal wird auch ein Abstrich der betroffenen Schleimhaut, etwa von der Scheide, Penis, Po oder Mund gemacht. Solche Untersuchungen sind ganz normal – es muss dir also nicht peinlich sein.
Wenn du mehr über sexuell übertragbare Infektionen (STI) wissen möchtest, findest du viele Informationen im Internet unter www.liebesleben.de. Dort kannst du dir auch weitere Broschüren kostenlos bestellen. Außerdem kannst du dich auch persönlich – und wenn du möchtest anonym – an die Telefon- und Onlineberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) wenden: telefonisch unter 0221-892031 sowie im Internet auf www.aidsberatung.de.